Aston Martin

Mariusz Burcz | Dreamstime.com

Aston Martin

Aston Martin - britischer Fahrspaß der Weltklasse

Kaum eine andere Automobilmarke hat eine so lange Geschichte wie der britische Sportwagenhersteller Aston Martin. Das Traditionsunternehmen von den britischen Inseln zeichnet sich nun schon seit über 100 Jahren durch seine hochwertige Produktion und seine schnittigen Modelle aus. Ab den 1950er Jahren hat sich Aston Martin zu einer der wichtigsten Nobelmarken auf dem weltweiten Automarkt entwickelt.

Aston Martin aus Großbritannien

Auch die Ausstattung der James Bond Filme hat Aston Martin zu großer Bekanntheit verholfen. Das Sortiment des Herstellers hat sich zwar über die Jahre verändert, doch noch immer liegt der Fokus von Aston Martin auf der Herstellung eleganter Sportwagen. Heute kooperiert Aston Martin zum Beispiel mit Mercedes-AMG, um die höchste Qualität der hergestellten Automobile zu garantieren, doch die britische Herkunft der Sportwagen ist noch immer unumstritten.

Der Beginn von Aston Martin

Gegründet wurde der britische Sportwagenhersteller 1913 von Lionel Martin und Robert Bamford. Die beiden Männer hatten sich als Bamford & Martin zusammengeschlossen und zunächst als Autohändler ein Unternehmen eröffnet. Zunächst verkauften die beiden Autos und Motorräder der Marken Singer, GWK und Calthorpe. Diese drei Marken waren britische Automobil- und Motorradhersteller und in den 1910ern wichtige Unternehmen in Großbritannien. Alle drei Firmen konnten sich aber nicht durchsetzen und existieren mittlerweile nicht mehr.

Bamford und Martin erweiterten ihr Geschäft ein Jahr später, als Pläne für ein eigenes Auto geschmiedet wurden. Lionel Martin war neben seiner Aktivität im gemeinsamen Autohaus auch als Rennfahrer tätig und war auf der bekannten britischen Rennstrecke Aston Hill bei Aston Clinton tätig. Martin und Bamford beschlossen, dass Martin mit gemeinsam produzierten Autos antreten sollte.

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Der spätere Firmenname, Aston Martin, setzt sich also aus einer Kombination des Nachnamens des Rennfahrers und Firmengründers Lionel Martin und dem Namen der Rennstrecke, Aston Hill, zusammen. Der erste Aston Martin bestand aus einem Coventry-Simplex Motor und einem Isotta Fraschini Chassis. Die beiden Männer kauften sich eine Produktionshalle in Kensington, London, und begannen ihren Prototyen zu produzieren. Im März 1915 wurde die Produktion des ersten Autos abgeschlossen.

Das Unternehmen konnte allerdings nicht mit der serienmäßigen Produktion von Autos starten, da der Beginn des ersten Weltkriegs Arbeiter und Materialien beanspruchte. Auch Martin und Bamford traten in das britische Heer ein: Lionel Martin trat der Marine bei, Robert Bamford ging zur Armee.

Aufstieg zum Kultstatus

Nach dem ersten Weltkrieg kehrten die beiden Partner wieder nach London zurück und begannen, ein neues Auto zu entwerfen. 1920 kam es jedoch zu einem Bruch zwischen den Männern und Bamford verließ das Unternehmen. Der britische Graf Louis Zborowski erkannte wenig später das Potential von Bamford & Martin. Als Rennfahrer und Automobilenthusiast investierte der Graf in die Firma und machte es so möglich, dass mehrere Autos von Bamford & Martin am Großen Preis von Frankreich teilnehmen konnten. Noch heute wird die Rennstrecke für Formel 1 Rennen benutzt, seit 1906 wurden dort offiziell Rennen gefahren. Die Bamford & Martin Autos konnten Ausdauer- und Geschwindigkeitsrekorde aufstellen.

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55 Autos dieser Ausführung wurden produziert, wobei Kunden zwischen einem Modell mit kurzem und langem Chassis wählen konnten. Doch trotz dem erfolgreichen Verkauf der Modelle musste Bamford & Martin Konkurs anmelden. Das Unternehmen wurden von Lady Charnwood, Bill Renwick und Augustus Bertelli gekauft und durch einen neuen Aufsichtsrat kontrolliert. Das Unternehmen wurde von Bamford & Martin zu Aston Martin Motors umbenannt.

Renwick hatte einen eigenen Motor entwickelt und hatte vor der Übernahme von Aston Martin gemeinsam mit Bertelli geplant, Motoren an andere Hersteller zu verkaufen. Doch nun konnte Renwick seine Motoren in die Aston Martin Modelle einsetzen und selbst verkaufen.

Bertelli übernahm zwischen 1926 und 1937 das Design und die Konzeption der verschiedenen Aston Martin Modelle, die noch heute „Bertellis“ genannt werden. Diese Modelle wurden fast immer als Zweisitzer, mit offenem Dach und als Sportwagen gebaut.

Aston Martin setzte auch unter der Leitung von Bertelli und Renwick die Motorsporttradition der Firma fort und war unter anderem bei den 24 Stunden von Le Mans beteiligt. Eigens für das anspruchsvolle Rennen wurde das Aston Martin „Le Mans“ Modell entwickelt. Die Firma konnte einige Preise gewinnen und neue Rekord aufstellen.

In den 1930er Jahren hatte Aston Martin wieder finanzielle Probleme und die Firma musste erneut verkauft werden. Zunächst war es Lance Prideaux Brune, der die Firma vor dem Abgrund rettete, ehe Sir Arthur Sutherland das Unternehmen 1936 übernahm. Bis zum zweiten Weltkrieg wurden 700 Exemplare produziert, dann wurden die Werke von Aston Martin umgebaut, um die Kriegsbemühungen Großbritanniens zu unterstützen. Während des Krieges wurden in den Fabrikhallen der Firma Flugzeugteile für die Royal Air Force produziert.

Nach den Weltkriegen: Stabilität und DB-Reihe

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Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs normalisierte sich die Industrie Großbritanniens langsam wieder. Aston Martin wurde erneut verkauft, dieses Mal war es David Brown, der in Huddersfield eine Ingenieursfirma gegründet hatte. Um neue, hochwertige Motoren für die Aston Martin Modelle zur Verfügung zu stellen, kaufte der Geschäftsmann auch den britischen Motorenhersteller Lagonda, der sich noch heute im Besitz von Aston Martin befindet. Der berühmte 2,6 Liter Motor von Walter Owen Bentley wurde verbaut und die neue Serie der Firma sollte den Namen DB, für David Brown, tragen.

Das DB-Modell wurde zu einem vollen Erfolg. Das elegante Design des Sportwagens, gepaart mit der Leistungsstärke des neuen Motors, traf bei der britischen Bevölkerung einen Nerv. Die DB-Serie wurde zum Steckenpferd britischer Sportwagen und erreichte schnell Kultstatus.

Als Konsequenz des Erfolgs produzierte Aston Martin viele Folgemodelle. 1950 wurde der DB2 veröffentlicht, 1953 der DB2/4, 1955 der DB2/4 Mark II, 1957 der DB Mark III und 1958 der DB4. Der DB4 war von italienischen Sportwagen inspiriert und wurde von einem 3,7 Liter Motor angetrieben.

Der DB4 war ein weiterer wichtiger Schritt in der Geschichte von Aston Martin, da das italienische Design der Firma weltweit Aufmerksamkeit verschaffte. Der Erfolg des DB4 ebnete den Weg für das wohl berühmteste Modell der Firma bis heute, der DB5.

DB5, der Spionagewagen

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Als in den 1960er Jahren begonnen wurde, die berühmte „James Bond“ Bücherreihe zu verfilmen, suchte John Stears ein passendes Auto für den Geheimagenten. Seine Wahl fiel schließlich auf den Aston Martin DB5, dessen sportliches und elegantes Design gut mit den Eigenschaften des Geheimagenten übereinstimmen.

Für „Goldfinger“ stattete Stears den DB5 mit einigen Spezialeffekten aus. Die Maschinengewehre unter den Frontleuchten oder der Schleudersitz sind heute unzertrennlich mit den James Bond Filmen verbunden.

Ursprünglich hofften die Produzenten von „Goldfinger“, dass die Reputation des DB5 auf den Hauptcharakter ihres neuen Films abfärben würde, doch heute ist haben die James Bond Filme mindestens genauso viel für das Image Aston Martins gemacht als umgekehrt.

Seit „Goldfinger“ stattet Aston Martin James Bond mit einem Auto für jeden Film aus. Das Original des in „Goldfinger“ verwendeten Modells wurde an einen privaten Besitzer versteigert und heute ist der Standort des Originals unbekannt.

1972 bis 2013: häufige Besitzerwechsel

Trotz des Erfolgs der DB-Reihe und der Partnerschaft mit James Bond kam Aston Martin nicht zur Ruhe.
  • 1972 gab David Brown Aston Martin ab, zuvor zahlte er alle Schulden der Firma ab. Ein Bank-Konsortium aus Birmingham übernahm daraufhin die Firma für den symbolischen Verkaufspreis von 101 Pfund.
  • Die weltweite Rezession zwischen 1973 und 1975 und neue Umweltauflagen in Kalifornien, die die Herstellungskosten der Modelle erhöhten, sorgten für einen erneuten Bankrott der Firma in 1974. Danach wechselte die Firma erneut den Besitzer, das erste Mal kaufte ein ausländischer Investor die Firma auf. Es waren der amerikanische Geschäftsmann Peter Sprague und der kanadische Hotelier George Minden, die in Aston Martin einstiegen. Begleitet wurden die beiden vom Geschäftsmann Jeremy Turner aus London.
  • Turner setzte sich daraufhin dafür ein, dass Aston Martin seine britische Identität behalten konnte und weiterhin in Großbritannien produzierte.
  • 1975 konnte Aston Martin die Produktion wieder aufnehmen, die Firma wurde durch den Nachdruck der neuen Investoren stark modernisiert. Die Produktionsprozesse wurden verändert, das Marketing wurde angepasst und neue Modelle wurden geplant.
  • Der V8 Vantage, der Volante und der Bulldog wurden als neue Modelle in das Portfolio der Firma aufgenommen. Trotz der neuen Vielfalt in den Produktionslinien des Unternehmens war das Hauptaugenmerk weiterhin auf die Sportwagenproduktion gerichtet.
  • Die Preise der Modelle wurden erhöht und die potentiellen Kunden Aston Martins wurden von Fans des Herstellers zu erfolgreichen Geschäftsmännern erweitert.
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  • Als 1980 eine weitere Rezession die weltweite Wirtschaft beutelte, traf es Aston Martin erneut hart. Die Belegschaft musste stark reduziert werden, die Investoren stellten ihren Anteil im Unternehmen in Frage und es wurden neue Investoren gesucht.
  • 1981 stieg Victor Gauntlett in Aston Martin ein, indem er 12,5 % der gesamten Anteile der Firma übernahm. Tim Hearly stieg ebenfalls in Aston Martin ein, und die beiden teilten sich von da an die Führung des Unternehmens. Victor Gauntlett wurde als Chairman in der Firma tätig.
  • 1982 war ein wichtiges Jahr für Aston Martin, da die britische Königsfamilie der Firma einen „Royal Warrant of Appointment“ ausstellte. Ein solches Dokument wird vom Königshof seit dem 15. Jahrhundert ausgestellt und macht eine Person oder ein Unternehmen zu einem persönlichen Lieferanten für das Königshaus. Aston Martin ist seit diesem Zeitpunkt der einzige Automobilhersteller, der dem britischen Königshaus Autos liefert.
  • Parallel begann Aston Martin damit, Teile für andere Automobilhersteller zu produzieren. So wurden unter anderem für den Premiumhersteller Jaguar Teile produziert. Auch im Motorsport war Aston Martin weiterhin aktiv und erfolgreich, doch die Produktion und der Verkauf von Autos nahm weiterhin ab.
  • Eine weitere Kooperation mit dem James Bond Franchise wurde beschlossen, nachdem Timothy Dalton als neuer Schauspieler für den Geheimagenten gefunden wurde. Knappe Ölreserven im Mittleren Osten und fehlgeschlagene Verhandlungen sorgten dafür, dass die Produktionskosten weiter stiegen.
  • 1987 konnten die finanziellen Probleme der Firma durch die Beteiligung von Ford an Aston Martin gelöst werden. Zu diesem Zeitpunkt hatte Aston Martin in den letzten 20 Jahren 5.000 Autos verkauft. Die limitierte Auflage des Vantage verkaufte sich gut und ein wirtschaftlicher Aufschwung sorgte dafür, dass Aston Martin die neue Virage Reihe ankündigte.
  • 1992 wurde mit dem DB7 endlich ein Nachfolger in der DB Reihe veröffentlicht. Ford übernahm daraufhin die Firma vollständig. Die neue Führung von Ford trug Früchte und Aston Martin verkaufte 1995 700 Autos in einem Jahr, ein Rekord für den Hersteller. 1999 wurde der DB7 mit einer neuen V 12 Vantage Variante erweitert und 2001 wurde der V 12 Vanquish veröffentlicht. Der 2003 veröffentlichte AMV8 Vantage setzte wieder auf einen V 8 Motor, was das Auto für ein breiteres Publikum attraktiv machte.
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  • 2007 vollzog Aston Martin einen berühmten Marketingstunt für den chinesischen Markt, als die Firma, um die Qualität des V 8 Vantage unter Beweis zu stellen, das Auto von Tokyo bis nach London fahren ließ. Die Strecke durch die wilden Umgebungen in China und Russland wurde erfolgreich gemeistert und die Popularität Aston Martins in China stieg daraufhin gewaltig.
  • Ab 2008 kooperiert Aston Martin mit Magna Steyr, aus der Partnerschaft entstand 2010 der Rapide. 2012 stieg der italienische Investor Investindustrial mit 37,5 % Anteil bei Aston Martin ein, was bis heute die letzte große Änderung in den Besitzanteilen Aston Martins ist.

Aston Martin heute

Durch eine Partnerschaft mit Mercedes-AMG und dem Börsengang der Firma 2018 befindet sich Aston Martin heute in einer stabilen und finanziell gesunden Lage. In einer Geschichte, die durch viele wechselnde Besitzer geprägt wurde, behielt Aston Martin immer seine britische Identität und produziert auch heute fast ausschließlich in Großbritannien.

Die aktuellen Modelle, die Aston Martin anbietet, umfassen den Aston Martin DB11, die aktuelle Ausführung des Klassikers aus den 60er Jahren, den Aston Martin Vantage, der mit einem 4 Liter V 8 Motor von Mercedes-AMG angetrieben wird, und den Aston Martin DBS Superleggera, der mit einem V 12 Motor betrieben wird.



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