Englisches Frühstück

Joshua Resnick | Dreamstime.com

Englisches Frühstück

Englisches Frühstück

Viel besser als sein Ruf: Englisches Frühstück

Speck, Würstchen, geröstete Nierchen und Blutwurst – und das alles schon vor 11 Uhr morgens: Das Englische Frühstück ist gewöhnungsbedürftig und malt den meisten Besuchern vom Kontinent einen ungläubigen bis angewiderten Ausdruck ins Gesicht. Doch das in aller Regel nur, bis man selbst an einem schönen englischen Morgen in einem Bed and Breakfast in England ein Full English Breakfast serviert bekommen hat. Probieren geht über Studieren und so raten wir dringend, dem Englischen Frühstück wenigstens einmal eine Chance zu geben. In Maßen genossen und bewusst zusammengestellt ist das Englische Frühstück nämlich besser als sein Ruf.

Vielmehr ist es als fürstliches Mehrgänge-Menü zu verstehen, das alle Geschmacksnuancen abdeckt und den Körper mit allem versorgt, was er für einen langen und erlebnisreichen Urlaubstag braucht. Wer ein Full English Breakfast genießt, bevor er zu seiner Tagestour aufbricht, muss nicht befürchten, dass ihm schon um elf der Magen wieder in den Kniekehlen hängt. Das Englische Frühstück hält lange vor. Und es ist ein guter Nährstofflieferant: Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe verstecken sich in den zahlreichen Zutaten dieser Besonderheit der englischen Küche. Darüber hinaus heißt es, das Englische Frühstück wäre ein tolles Katerfrühstück, das nach einem langen Abend im Pub dafür sorgt, dass der Kopf wieder klar wird. Kein Wunder: Fett bindet Alkohol und Salz sorgt dafür, dass man mehr Wasser trinkt. Beide Zutaten sind im klassischen English Breakfast mehr als genug enthalten.

Am Ende dieser Seite können Sie alles bestellen, was Sie für Ihr Englisches Frühstück brauchen.

Das Englische Frühstück unter der Lupe

Lecker, lecker: Das Englische Frühstück schmeckt und hält vor.

Doch schauen wir doch einmal genau, was üblicherweise auf der Speisekarte steht, wenn Englisches Frühstück angeboten wird. Los geht es mit dem sauren Geschmacksspektrum und einer ordentlichen Portion Vitamine. Grapefruit, Orangensaft und getrocknetes Obst stimmen den Magen auf das folgende Frühstück ein. Den zweiten Gang bilden Cerealien, Frühstücksflocken, Porridge, der traditionelle englische Haferbrei, der gesüßt oder ungesüßt gegessen werden kann, oder die legendären Weetabix. Weetabix sind Weizenkekse in Form von Schrotbriketts aus Vollkornweizen, die in Milch oder Saft eingeweicht werden und dann einen sättigenden Brei ergeben. Das klingt zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, ist aber lecker und einer der Gründe dafür, warum das Englische Frühstück so lange vorhält.

Der dritte Gang ist dann das, was man üblicherweise als das klassische English Breakfast bezeichnet. Hier gibt es – je nach Unterkunft – Unterschiede. In einem Hotel in England wird man sich das warme Frühstück am Buffet selbst zusammenstellen oder aus einzelnen Komponenten auf der Speisekarte auswählen. Wer in einem Bed and Breakfast in England wohnt, findet am Abend in der Regel schon ein kleines Kärtchen mit allen Zutaten, auf der er diejenigen ankreuzt, die er am Morgen essen möchte. So können die Betreiber des B&Bs das Frühstück bereits vorbereiten, wenn Sie noch selig schlummern. Dazu gehört eben auch, dass die einzelnen Komponenten aufgetaut werden können. Gerade in den Highlands von Schottland, wo die nächste große Stadt nicht selten 100 bis 200 Kilometer entfernt ist, kaufen die Betreiber der Bed and Breakfast die Zutaten im British Shop auf Vorrat ein und frieren sie dann ein. So stellen Sie sicher, dass immer genügen Vorräte im Haus sind, wenn sich ein Gast unangekündigt in ihre Unterkunft verirrt.

Full Englisch Breakfast: warmes englisches Frühstück

  • Bacon (gebratener Frühstücksspeck)
  • Sausages (kleine, gebratene Würstchen)
  • Poached oder scrumbled eggs (Spiegel- oder Rührei)
  • Baked Tomatoes (gegrillte Tomaten)
  • Baked Mushrooms (gegrillte Champignons)
  • Baked Beans (warme weiße Bohnen in Tomatensoße)
  • Hash Browns (eine Art Kartoffelrösti)
  • Black Pudding (Blutwurst in Scheiben und gebraten)
  • White Pudding (Hauptsächlich in Schottland: aus Schweinefleisch und -fett, Talg, Brot und Hafermehl)
  • Kippers (gesalzene Räucherheringe)
  • Cod (Kabeljau)

Sie wählen dann für das warme Englische Frühstück zwischen einer ganzen Reihe von Zutaten, die wir Ihnen rechts einmal zusammengestellt haben.

Natürlich werden Sie nicht jeden Morgen Appetit auf alle Bestandteile des Full English Breakfasts haben. Spätestens am zweiten Tag wissen Sie schon, welche Zutaten Sie mochten und auf welche Sie lieber verzichten. So verliert das Englische Frühstück ganz allein an Umfang und wird auf Ihren Geschmack zugeschnitten. Und keine Sorge wegen des reichhaltigen Frühstücks: Kürzlich haben Wissenschaftler der University of Alabama in Birmingham die Auswirkungen fettreichen Frühstücks auf den Stoffwechsel bei Mäusen untersucht und herausgefunden, dass das Englische Frühstück gar nicht so ungesund ist, wie man immer glaubt.

Die eine Gruppe Mäuse bekam morgens ein fettreiches Frühstück und abends kohlenhydratreiche Nahrung. Die zweite Gruppe aß morgens fettarm und bekam später ein fettiges Abendessen serviert. Das Ergebnis: Die zweite Gruppe nahm deutlich an Gewicht zu, während die erste gesund war und einen normalen Stoffwechsel hatte. Ob das aber vielleicht an dem fettigen Abendessen lag, darüber sagt die Studie nichts.

Weitere Bestandteile des Englischen Frühstücks

Den vierten und letzten Gang des Englischen Frühstücks machen – sofern noch Platz im Magen ist - Toast mit gesalzener Butter und Marmelade aus Orangen, Zitronen oder Limetten, Tee oder Kaffee aus. Alternativ sind dies auch die Bestandteile des sogenannten Kleinen oder Kalten Englischen Frühstücks, das die eben genannten Bestandteile weglässt und auf die Gewohnheiten der Kontinentaleuropäer ausgerichtet ist. Orangenmarmelade und Lemon Curd sind dann ebenso feste Bestandteile der englischen Küche wie das Marmite, eine britische Spezialität, die bei Besuchern selten auf Gegenliebe stößt. Dennoch sollten Sie dem vegetarischen Brotaufstrich, der aus den beim Bierbrauen anfallenden Hefeextrakten hergestellt wird, eine Chance geben.

Zu Verwirrung kommt es häufig dadurch, dass Urlauber mit dem Begriff Marmite nichts anfangen können. Auf den ersten Blick hat der Aufstrich Ähnlichkeit mit Zuckerrübensirup; man erwartet also halb, eine süße Speise auf dem Brot zu haben. Der rauchig-salzige Geschmack mit einer leichten Fleischnuance nimmt diese Illusion dann ganz schnell. Vor allem Schottland-Urlaubern aber sei Marmite ans Herz gelegt. Es heißt, dass der Geruch, der danach von der Haut ausgeht, abschreckend auf die lästigen Midgies wirkt, die einem das Leben in den Highlands im Sommer schon zur Hölle machen können.

Abgerundet wird das Englische Frühstück durch Kaffee oder Tee. Es ist übrigens ein Mythos, dass die Engländer ausschließlich Tee trinken. Das mag zwar über den Tag verteilt stimmen, doch zum Frühstück trinkt man in England und im Rest von Großbritannien genauso gern Kaffee, wie überall sonst auf der Welt. Noch um 1700 war England eine der größten Kaffeetrinkernationen der Welt und importierte zweieinhalbmal mehr Kaffee als Tee. Um 1750 dann trank man in England siebenmal mehr Tee als Kaffee. Inzwischen ist Kaffee wieder sehr beliebt. Filterkaffee gibt es eher seltener, stattdessen schwören die Briten auf Instant-Kaffee, der insgesamt 90 % des britischen Kaffeeverbrauchs ausmacht. Dass man den englischen Tee mit Milch und einem Spritzer Zitrone trinkt, muss man kaum erwähnen.

Englisches Frühstück zuhause selber machen

Wenn Sie zuhause Lust haben, ein Englisches Frühstück zuzubereiten, können Sie natürlich auf all die Bestandteile verzichten, die Ihnen nicht geschmeckt haben. Black und White Pudding werden Sie in Deutschland auch ohnehin nur sehr selten bekommen. Viele andere Lebensmittel können Sie hingegen gut bestellen. Dazu gehören zum Beispiel Porridge, Weetabix, Baked Beans, Marmite, Orangenmarmelade und Lemon Curd.

Wenn Sie eine fettarme Variante bevorzugen, setzen sie auf gebratenes Gemüse und ersetzen Sie die Würstchen durch Bauchspeck-Streifen (Bacon). Lassen Sie diesen etwa eine Minute in siedendem Wasser kochen, bevor Sie ihn in der Pfanne knusprig braun braten und dann auf einem Küchentuch abtropfen lassen. So entfetten Sie das Englische Frühstück, machen es gesünder und kalorienärmer – und erhalten trotzdem ein fürstliches Mahl, das an schöne Urlaubstage im mystischen England erinnert. Guten Appetit!



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